Welcome Refugees - wir sind die Mehrheit!

Basisgruppe Porta

Stellungnahme: Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Porta Westfalica / Eisbergen

DIE LINKE Porta Westfalica verurteilt den verbrecherischen Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in PoW-Eisbergen auf das Schärfste.

Die hier untergekommenen Menschen, die aus lebensbedrohlichen Situationen heraus ihre weit enfernten Heimatländer verlassen mußten, verdienen unser aller unbedingte Unterstützung und Solidarität, und nicht, daß sie hier ähnlichen Repressionen ausgesetzt sind, wie daheim.

Seit Monaten leisten über einhundert ehrenamtliche Helfer*innen an verschiedenen Stellen in Porta Westfalica Großartiges. Sie alle hören bei ihrem  Engagement von den Flüchtlingen die bewegenden Lebensgeschichten, jeder Mensch kommt mit einer eigenen oft bestürzenden Vergangenheit bei uns an. Nur wer in Zerstörung und Verzweiflung lebt verlässt seine Heimat, seine Familie und begibt sich auf die lebensgegefährliche Flucht.

Jede Woche werden der Stadt Porta Westfalica neue Geflüchtete zugewiesen, allein in dieser Woche waren es neun, in der letzten 19. Die von ihrer Odyssee erschöpften Neuankömmlinge werden mit dem Allernötigsten versorgt. Die Helfenden haben einen völlig unterschiedlichen sozialen Hintergrund und die Hilfsbereitschaft geht durch alle Altersgruppen. Arztbesuche, Behördengänge, Deutschunterricht, Freizeitangebote, Spenden - die Bereitschaft zum Helfen und Teilen ist beeindruckend. Die Helferinnen und -helfer berichten von Fluchterfahrungen der eigenen Vorfahren, von der Selbstverständlichkeit all denen Hilfe zu leisten, die nicht im Wohlstand Europas geboren wurden; sie erklären, dass sie ein Zeichen setzen möchten gegen Fremdenfeindlichkeit.

So handelt und denkt aus unserer Sicht die weitaus überwiegende Zahl der Menschen in Porta Westfalica!

Über den Brandanschlag sind wir, DIE LINKE Ortsverband Porta Westfalica, bestürzt und entsetzt, doch wir haben leider fast auch damit gerechnet. Ein paar wenige Hasserfüllte wollen sehr laut sein, als hätten sie die Stimme von vielen.

Sie maßen sich an, sie hätten hier ein höheres Lebensrecht als die zu uns Geflüchteten. Doch kein Mensch hat das. Nirgendwo. Der Wohlstand Europas basiert auf der jahrhunderte langen Ausbeutung anderer Länder, Völker und Kontinente, der Reichtum Deutschlands darüber hinaus auf dem Schuldenerlaß nach dem Zweiten Weltkrieg, den Investitionen des Marshall-Plans, und der Befreiung vom Faschismus durch andere. Die Herrschenden Deutschlands haben seit vielen Jahren durch ihre Beteiligung an völkerrechtswidrigen Interventionen und ausbeuterische Politik - z.B. in Afrika - die Notlage der zu uns Geflüchteten erst geschaffen. Es ist an uns, das angehäufte Vermögen denen zurückzugeben, denen es bitter fehlt. Weitere Verbrechen wie Bedrohung und Brandanschläge auf unschuldige Männer, Frauen und Kinder sind nicht hinnehmbar. Wir fordern die Strafverfolgungsbehörden auf, größere und effizientere Kraftanstrengungen zu entwickeln, die widerwärtigen, feigen Täter dingfest zu machen und aus dem Verkehr zu ziehen! 187 Tote durch rechte Gewalt in den letzten 25 Jahren sind 187 zuviel!!

Wir wünschen den Helfenden viel Kraft. Haltet durch, gebt nicht auf!

Für die Flüchtlinge und eine Entschärfung der Situation in Porta fordert DIE LINKE  Porta Westfalica:

  • Keine Unterbringung in Sammelunterkünften!
  • Sozialarbeiter*innen in Vollzeit für die Stadt Porta Westfalica!
  • Umgehenfe Schaffung von ausreichendem sozialem Wohnraum in Porta Westfalica!

 

 

Gesine Frank, Sprecherin DIE LINKE Porta Westfalica<xml> Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE </xml>