Wohnst du schon oder suchst du noch?

KV aktuell

Mitgliedertreffen zum Thema Wohnungsmarktentwicklung in Deutschland mit einem speziellen Blick auf die Entwicklung im Kreis Minden-Lübbecke. Zu Gast Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts und Autor der Studie "Wohnen in der Krise".

Die Partei DIE LINKE. Minden-Lübbecke lud am Donnerstag 23. Februar 2023 zu einer hybriden Veranstaltung zum Thema Wohnen ein. Matthias Günther, Vorstand des renommierten Pestel-Institut Hannover, war per Video-Call zugeschaltet. Er hielt einen sehr interessanten und aufschlussreichen Powerpointvortrag, in dem deutlich wurde, dass die verantwortliche Politik seit den 1990er Jahren gar nicht mehr oder kaum noch in sozialen Wohnraum investiert hat.

Pestel setzte unter anderem die Zu- und Abwanderung, sowie den Wohnflächenverbruch ins Verhältnis zum Wohnungsangebot. Würden wir pro Person den Wohnraum beanspruchen wie 1991, wären laut Pestel sofoert 100Tsd Wohnungen frei. Er kritisierte auch die vielen leerstände in ländlichen Regionen. Insbesondere in 2-Familienhäusern steht oft eine Wohnung leer.

Deutlich wurde, allein mit Wohnungsneubau ist der Bedarf in der mittelfristigen Zukunft nicht zu decken.

Günther resümierte, wenn die Menschen genug Geld hätten, könnten sie sich auch Wohnungen leisten. Deshalb sei eine große gesellschaftliche Umverteilung von oben nach unten zwingend notwendig. 

 

Zur Person Matthias Günther

Institutsgründer ist der ehemalige Politiker und Wissenschaftler Eduard Pestel, der einen maßgeblichen Einfluss auf den "club of rome" und die Feststellung der "Grenzen des Wachstums" hatte.

Das Institut ist neben Studien über Klimaschutz, CO2- Bilanzierung oder Lebensqualität unter anderem in Wohnungsmarktanalysen führend ist im Bundesgebiet: "Aktuell müssen dabei natürlich die hohe Zuwanderung im Jahr 2022 und das weitere Abschmelzen der Sozialwohnungsbestände betrachtet werden", so der Diplom-Ökonom Günther vorab des einstündigen Vortrags mit anschließender Diskussion.

Herr Günther hat aktuell mit dem Institut die Studie "Wohnen in der Krise" veröffentlicht und wird uns auch hieraus online berichten. 

Da auch steigende Zinsen und Baukosten zu einer weiteren Verschärfung der Situation beitragen, will DIE LINKE in Erfahrung bringen, wie man soziale Gerechtigkeit im Wohnungsmarkt politisch und ökonomisch erreichen kann. Hier gibt es Vorschläge wie Mietendeckel oder eine längere Sozialbindung der Wohnungen festsetzen.

Die Veranstaltung findet hybrid statt: Teilnehmen kann man sowohl digital  als auch begrenzt vor Ort in unserem Parteibüro in der oberen Altstadt von Minden (Kampstraße 27). Für die Teilnahme im Parteibüro bitten wir um eine kurze Anmeldung.

Für die Teilnahme am Video-Call stellen wir 15min vor Beginn den Link hier ein.