Friedensuhr bleibt widersprüchlich

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Die so genannte „Europäische Friedensuhr“ Minden bleibt eine widersprüchliche Angelegenheit. Trotz des Krieges in der Ukraine läuft sie munter weiter und weist damit die angeblich seit Ende des zweiten Weltkrieges vergangenen friedlichen Stunden aus. In der Ratssitzung am 31.03.2022 wurde diskutiert, ob die Anzeige nun blickdicht verhüllt werden sollte.

Schon bei der Einweihung 2021 äußerte DIE LINKE sich kritisch zur Initiative der GeFis und des Lions Clubs, denn der digitale Zähler tickt aus Sicht der Linkenfraktion nicht ganz richtig. Die Zeit des Friedens währt tatsächlich nicht seit Ende des zweiten Weltkriegs in Europa und streng genommen auch nicht in Deutschland.

„Jeder Krieg ist völkerrechtswidrig.“ sagt Fraktionssprecherin Angela Gradler-Gebecke. „Man blendet den Jugoslawien Krieg einfach aus, ebenso die Beteiligung Deutschlands an Kriegen weltweit und die Stützpunkte der USA auf deutschem Boden“, so die Stadtverordnete der LINKEN in der Debatte, denn Ramstein und Co spielen bei Natoeinsätzen eine entscheidende Rolle. Ein Anhalten Uhr ist aus Sicht der Fraktion DIE LINKE deshalb längst gerechtfertigt.

Da die Eigentümer der Uhr, GeFis und Lions Clubs, in Gesprächen dazu nicht bewegt werden konnten, befürwortet DIE LINKE die Verhüllung. „Ich frage allerdings, wann man sie dann wieder enthüllen will“ gibt Angela Gradler-Gebecke zu Bedenken. Welche Bedingungen sollen eines Tages zur Abnahme der Verhüllung führen? So lange Deutschland militärisches Engagement im Ausland und eine Politik der Aufrüstung vorantreibt, solange man Waffenexporte in Krisengebiete genehmigt, so lange darf aus Sicht der Fraktion DIE LINKE keine Uhr an der Rathauswand Frieden heucheln.