In ihrem knapp 30 minütigen, kurzweililgen Referat arbeitete Nina Eumann heraus, wie Frauenhass in rechten Weltbildern verankert ist und wie vielschichtig er wirkt.

Die stellvertretende Landessprecherin der LINKEN.NRW und frauenpolitische Sprecherin der Partei DIE LINKE. NRW Nina Eumann konnte endlich zu Gast in Minden sein, nachdem die zum ersten Tag des Lockdowns geplante Veranstaltung im März abgesagt werden musste. Mit elf Interessierten war die Anmeldungsliste aufgrund des begrenzten Platzes im Parteibüro des Kreisverbands ausgebucht.

Frauen in rechtsnationalistischen Organisationen und Parteien werden zunehmend aktiv und lassen sich dabei gut instrumentalisieren, denn sie sprechen die emotionale Ebene an. Das "Kopftuchmädchen" steht Symbolisch für Islamfeindlichkeit, verknüpft mit den Vorwurf, die Muslimas wären unterdrückte Frauen während weiße, mitteleuropäische Frauen fortschrittlich seien. Dabei gibt es aus Reihen der AfD die Forderung, das Wahlrecht für Frauen abzuschaffen und das Schuldprinzip in der Ehe sollte lt. AfD-Programm ebenso abgeschafft werden, wie die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs.

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben immer auch frauenfeindliche Askepte, stelle Nina Eumann heraus. Die jüngsten Morddrohungen des so genannten NSU 2.0 gingen überwiegend an Frauen. 

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Benachteiligung und Ausbeutung von Frauen in der kaptialistischen Verwertungsideologie strukturell sind. Frauen sind aufgrund schlechterer Bezahlung, aufgrund von Elternzeiten oder weil sie Familienangehörige Pflegen häufiger von Altersarmut betroffen. In Pflegeberufen sind Streiks häufig unbefriedigend oder gar nicht durchsetzbar, weil die Betroffenen ihre Patienten oder Kolleg*innen nicht belasten möchten.

"Der Kampf für Frauenrechte ist auch immer ein Klassenkampf", so Nina Eumann, die nach eigener Aussage gerne wieder nach Minden kommt - wo sie herzlich willkommen ist.